HealthManagement, Volume 13, Issue 2/2011

Datenzentralen im Gesundheitsbereich: Die Trends

Von Robert Forsyth, Bruno Raeymaekers

Zunehmend nehmen IT-Anwendungen eine zentrale Position im Funktionieren einer Gesundheitseinrichtung ein. Bestehende Standorte sind meist auf ältere IT- und technische Ausrüstungen angewiesen und daher nicht in der Lage, den neuen und immer höheren Anforderungen der Organisationen von Morgen zu entsprechen. Die Zusammenarbeit mit anderen, ähnlich strukturierten Gesundheitseinrichtungen erlaubt die Optimierung von Investitionen und Betriebshaushaltsplan, während der differenzierte on-site/off-site Ansatz die nötige Geschwindigkeit und Verlässlichkeit dieser essentiellen Dienste sichert.

 

Ein high-level Ansatz, zentral überwacht, kann den Bedarf richtig einschätzen und die nötigen Budgets bereitstellen. Ressourcen und Budgets über verschiedene Abteilungen aufzuteilen ist meist weniger effizient, als sie in einem einzigen, spezifischen Projekt zusammenzufassen. Die Management- Teams von IT, Gebäudemanagement und Finanzen sollten zusammen eine mehrjährige Strategie für die Einrichtung ausarbeiten.

 

Jede integrierte Einrichtung unterliegt einer Anzahl von Datenschutz- Regulierungen, die sorgfältig zu evaluieren sind, um die nötige Balance zwischen den Vorteilen einer gemeinsamen Einrichtung (wichtige Patientendaten sind schnell abrufbar) und den Gefahren (allzu einfacher Zugriff auf medizinische Daten) zu gewährleisten.

 

So halten Sie Ihre Krankenhaus- Ressourcen auf Spur: Asset Management Systeme

Von T.E Jayapradha

Krankenhaus IT-Systeme sind seit einigen Jahren integrierter Teil des Gesundheitssystems und Zeuge vieler technologischenFortschritte im Bereich von Diagnose und Disease Management, wie etwa CT- oder MRI-Geräte. Wenn es aber um den Einsatz der richtigen Technologien für das Management ihrer Aktiva geht, hinkt die Krankenhausindustrie anderen Bereichen hinterher. Dies führt zu einer Über- oder Unter- Auslastung ihrer Aktiva.

 

Zu den für das Asset-Management entscheidenden Anwendungen zählen die Güterverfolgung und Authentifizierung, Datensammlung und -transfer. Die automatisierte Sammlung von Asset-Information wie etwa Herstellungsdatum, Lokalisation, Wartungszustand etc. führt zu Vorteilen hinsichtlich der Kosten und der Produktivität.

 

Gesundheitsfürsorge Für Arme in Ländlichen Gebieten: Telemedizin in Indien

Von Prachi Shukla

2008 initiierte “World Health Partners” (WHP) ein Pilotprojekt, das mehr als 3,6 Millionen Menschen in 1.000 Dörfern der marginalisierten Bezirke von Uttar Pradesh (UP) mit technischen Diensten versorgen sollte. Zu dem WHP Provider Netzwerk in UP zählten 1.100 ländliche Anbieter, die mit 102 Telemedizinzentren, 14 Kliniken und neun pathologischen Labors vernetzt waren. Die Telemedizinzentren, ‚Sky Health Centres’ genannt, sind über ein geschlossenes Telekommunikationssystem namens ReMeDi mit Allgemeinmedizinern in einer Zentrale verbunden. Entwickelt wurde das System von Neurosynaptic Communications (www.neurosynaptic.com). Dieses umfassende System erlaubt den Ärzten, ihre Patienten visuell zu untersuchen, ausgeklügelte diagnostische Tests durchzuführen und therapeutische Empfehlungen auszusprechen. ReMeDi wurde speziell für den ländlichen Raum entwickelt. Es beachtet einerseits mögliche Probleme aufgrund einer unzuverlässigen Stromversorgung oder eines gestörten Zugangs zur Stromversorgung, aber auch den Bedarf für Dauerhaftigkeit und einfache Bedienung.

 

Die kontinuierliche Desinfektion des Krankenhausumfelds Mittels Hochintensivem Schmalspektrum-Licht (High-Intensity Narrow-Spectrum Light, HINS-light)

Von Scott J. MacGregor, John G. Anderson,

Gerry Woolsey, Michelle Maclean

Das ‚HINS-light Environmental Decontamination System’ (HINS-light EDS) ist eine neue Technologie für die Dekontamination von Luft und freiliegenden Oberflächen im klinischen Umfeld. Die Effektivität des Systems wurde in umfangreichen Laboruntersuchungen und einer ausführlichen Krankenhausevaluierung bestätigt. Die Technologie benutzt hochintensivesSchmalspektrum-Licht (HINS) aus dem sichtbaren Spektrum mit der Spitzenleistung bei 405nmm Wellenlänge. HINS-Licht tötet eine große Bandbreite bakterieller Keime ab, indem es innerhalb des lichtexponierten Bakteriums die photodynamische Produktion hochreaktiver Chemikalien fördert. Obwohl stark bakterizid, ist HINS-Licht unschädlich für Patienten und Angestellte, und erlaubt somit den kontinuierlichen Einsatz in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen. Das HINS-Licht EDS setzt eine an der Decke montierte Lichtquelle ein, deren bakterizides Licht für Patienten und Angestellte sowohl sicher als auch bequem zu bedienen ist. Zusammen mit konventionellen Verfahren der Infektionskontrolle kann mit dieser Technologie eine effektivere Desinfektion des Krankenhausumfelds erreicht werden, womit die Keimübertragung von Umwelt-Quellen entschieden gemindert werden kann.

 

Schutz von Patienten vor EinerClostridium Difficile Infektion

Von Robert Orenstein

Patienten vor einer Clostridium difficile Infektion (CDI) zu schützen, ist für alle Gesundheitseinrichtungen weltweit zu einer großen Herausforderung geworden. Schlüsselfaktoren der Prävention sind die antimikrobielle Verwaltung, eine frühe Isolierung, die genaue Diagnose und die Desinfektion der Umwelt. Ein einfacher Drei-Stufen-Ansatz kann dazu beitragen, Infektion und Übertragung zu vermindern. Der erste Schritt für Kliniker ist es, an C. Difficile zu denken – beim Planen einer Therapie für einen Patienten. Ärzte sollten das mit einem bestimmten Antibiotikum assoziierte Risiko einer CDI und die Dauer des Antibiotika-Zyklus bedenken. Der zweite Schritt besteht aus der frühen Isolierung und dem schnellen Testen von CDI-Verdachtsfällen. Der dritte Schritt ist die Prävention der Übertragung von kolonisierten und infizierten Patienten und deren Umgebung auf Angestellte und andere Patienten. Barrieren wie etwa Kittel und Handschuhe und dem Patienten zugeordnete Instrumentarien (Rektalthermometer, Blutdruckmanschetten, Stethoskopie) können nachweislich die Übertragungsrate senken.

 

Vorhofflimmern: How AWARE are You?

Das Vorhofflimmern (AF) ist eine durch abnorme elektrische Aktivität des Herzens ausgelöste Herzkrankheit, die zu kardialer Arrhythmie führt. In Europa liegt die Anzahl der Betroffenen bei sechs Millionen Menschen, und diese Zahl soll sich bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln. Patienten mit AF erleben Palpitationen, Kurzatmigkeit, Thoraxschmerzen, Müdigkeit oder sogar Bewusstseinsverlust. AF kann die körperliche Funktionsfähigkeit, das psychologische Wohlbefinden und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigen, womit Patienten eine eingeschränkte Lebensqualität in Kauf nehmen müssen. AF ist außerdem mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall, Herzversagen, kardialer Mortalität und erhöhten stationären Aufnahmeraten assoziiert.

 

Trotz dieser schwerwiegenden Folgen zeigte eine unabhängige Studie 2010, welche die Beweislage und Befragungen von Patientenorganisationen untersuchte, dass es einen Mangel an vergleichbarer AF-Information und –Daten innerhalb von Europa gibt. Im Auftrag der ‚Stroke Alliance for Europe’ (SAFE) und mit Unterstützung der ‚World Heart Federation’, zeigt der ‚How AWARE are you?’ Bericht, dass die Prävalenz von AF unterschätzt und somit Möglichkeiten verpasst werden, AF erfolgreich zu managen. Solch ein suboptimales Management hat negative Auswirkungen sowohl auf Patienten als auch Gesundheitssysteme: Patienten sind wegen der vermeidbaren Morbidität und Mortalität betroffen, Gesundheitssysteme aufgrund der höheren Kosten.

 

Dialektik und Führerschaft

Von Stephen R. Baker

Ein Eckpfeiler von Führerschaft ist das Meistern von Techniken, die es Ihnen erlauben, Menschen von Ihrer Vision zu überzeugen, damit sie diese dann auch verfolgen. Manchmal, wenn man es schafft, Untergebene mit einem Gefühl der Dringlichkeit und Leidenschaft zu inspirieren, werden Ihre Anweisungen enthusiastisch unterstützt. Doch meistens fehlt diese Übereinstimmung bei der Verfolgung eines Ziels. Manche der Personen, die Sie anführen, werden aktiv widersprechen, während sich andere passiv aggressiv zeigen. Wieder andere sind reserviert oder verwirrt über das, was Sie meinen und über das, was sie zu tun haben.

 

Für die Anwendung der Dialektik im Krankenhausbereich gibt es drei Techniken: Differenzierung zwischen Absicht und zufälliger Konsequenz; Herunterspielen destruktiver Übertreibung; und Anbieten überlegter Antworten anstelle abrupter Ansagen. Dialektik verhindert nicht die Mühe einer Konfrontation der Mitarbeiter mit Ihnen oder zwischen zwei Angestellten unter Ihrer Führung (mit Ihnen als Mediator). Doch ist diese Methodik oft ein guter Weg, um die destruktiven Auswirkungen einer unmittelbaren Zwietracht und länger dauernden Missstimmung zu vermeiden. Es ist außerdem eine effektive Maßnahme, Ihre Botschaft rüberzubringen, während der Ethos Ihrer Führerschaft intakt bleibt oder sogar verstärkt wird.

 

Aktuelle Trends des Labor-Managements

Von Anthony Kurec

Heutzutage stehen klinische Laboratorien sicher vielen Herausforderungen gegenüber, doch wird man in diesem Beruf auch belohnt. Die Wichtigkeit des Labors für das Patientenmanagement wird zunehmend anerkannt. Es steht nun zweifelsfrei fest, dass 70 bis 80 Prozent aller medizinischen Entscheidungen auf Labordaten zurückzuführen sind.

 

Mit dieser optimistischen Erkenntnis freuen sich Labor-Mitarbeiter darauf, eine noch größere Rolle im Gesundheitssystem zu spielen, und Anerkennung für die Fähigkeiten zu erhalten, die wir mitbringen. Technische Fortschritte werden weiterhin die Praktiken im Labor und die Schulung zukünftiger Labor-Mitarbeiter beeinflussen. Indem wir uns diese Fortschritte zu Eigen machen, wird es uns möglich, diese Technologie in die tägliche Praxis zu implementieren und schlussendlich besser für unsere Patienten zu sorgen.

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