HealthManagement, Volume 5 / Issue 1 2003 (German)

Klinikdirektoren ziehen bei fachärztlicher Versorgung mit Ulla Schmidt an einem Strang Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) zieht mit Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) bei der Öffnung der Krankenhäuser für die fachärztliche Versorgung an einem Strang.

 

Die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, Die Fachärztlichen

Strukturen in deutschen Kliniken zu stärken, findet Zustimmung bei den Klinikdirektoren. In einem Positionspapier zur anstehenden Gesundheitsreform fordert die DKG, dass Krankenhäuser im Rahmen von Integrationsverträgen und im Zuge der Disease Management- Programme auch ambulante Leistungen erbringen dürfen. Mittelfristig sollten Krankenhäuser zu Dienstleistungszentren umgebaut werden, die mit niedergelassenen Fachärzten zusammenarbeiten oder zu gleichen, pauschalisierten Preisen Konkurrenz machen. Die niedergelassenen Fachärzte sehen ihre Interessen bedroht und laufen gegen das Ansinnen der Berliner Regierung Sturm.

 

Interesse der Patienten und der Krankenhäuser im Auge „Wir wollen auch in Zukunft mitbesondern Engagement die Interessender Krankenhäuser und derihnen anvertrauten Patienten vertreten,"unterstrich der wiedergewähltePräsident des Verbandes derKrankenhausdirektoren Deutschlands(VKD), Heinz Kölking, bei Eckpunkte für Gesundheitsreform sollen im April vorgelegt warden Berlin – Spätestens Ende April soll derEntwurf für eine große Gesundheitsreformin Deutschland vorgelegtwerden. Dies kündigte BundesgesundheitsministerinUlla Schmidt MitteFebruar in Berlin an. Bis zu diesemZeitpunkt soll die aus Experten desGesundheitswesens zusammengesetzteKommission unter Leitung desWissenschaftlers Bernd Rürup ihreder 86. Mitgliederversammlung imRahmen der Medica in Düsseldorf.Für eine Amtszeit von drei Jahrenwurden des weiteren als 1.Vizepräsident Manfred Gotthardt,als 2. Vizepräsident Peter Löbus,als Schriftführer Paul Dörr und alsSchatzmeister Bernhard Unkelgewählt. Als Referent für Öffentlichkeitsarbeitwurde Dr. RudolfHartwig im Amt bestätigt. Neu indas Präsidium gewählt wurde derkaufmännische Leiter des RegensburgerKrankenhauses der BarmherzigenBrüder, Robert Schmeiser,der die Funktion als Referent für ort- und Weiterbildung übernimmt.Nach zwölfjähriger aktiver

Mitarbeit und Gestaltung im VKDPräsidium wurde Günter Schigulski aus Berlin in den Ruhestand verabschiedet.

 

Vorschläge für den Umbau der Sozialsysteme vorgelegt haben. Oberstes Ziel ist die Begrenzung der Gesundheitsausgaben und die Stabilisierung der Einnahmen. Die von Ministerin Schmidt angekündigte Nullrunde für Ärzte und Krankenhäuser hat seit Anfang des Jahres zu anhaltenden Protestaktionen in Arztpraxen und Kliniken geführt.

 

EU-weite Patientenchipkarte München – Der Missbrauch vonVersicherungschipkarten summiertsich allein in Süddeutschland auf rund1,2 Milliarden Euro. „Es gibt einenregen Handel und Missbrauch derVersichertenchipkarten," beklagt derChef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung(KBV) Manfred Richter-Reichhelm. Ein Missbrauch mit einerChipkarte liege etwa vor, wennjemand die Karte eines verstorbenenbenutzt, um an bestimmteMedikamente zu kommen. Darüberhinaus komme es immer wieder vor,dass ein Patient seine Karte an privatversicherte Familienangehörige oderBesucher aus dem Ausland verleihe.Der KBV fordert die europaweiteEinführung einer „fälschungssichernChipkarte", die auch ein Lichtbildenthalten solle.

 

Medikamente Mit Mausklick

Köln – Krankenkassen dürfen ihre Versicherten nicht dazu auffordern, verschreibungspflichtige Medikamente preiswert über das Internet im Ausland zu bestellen. Das Landessozialgericht Essen untersagte entsprechende Praktiken einer Kölner Krankenkasse, die ihre Mitglieder aufgefordert hatte, Arzneien bei einem Versandhändler in den Niederlanden per Mausklick zu bestellen. Die Richter stellten sich auf den Standpunkt, dass das Interesse der Kassen an Kosteneinsparungen gegenüber dem Rechtsgut der Volksgesundheit geringer einzustufen sei.

 

Frankreich

Hospitäler von Marseille erhalten 2,4 Mrd. Euro in 20 Jahren Marseille – Der Verwaltungsrat deröffentlichen Krankenhäuser von Marseille(AP-HM) hat einen Restrukturierungsplanfür die Krankenhäuserder Hafenstadt am Mittelmeer imWert von 2,4 Milliarden Eurobeschlossen. In den kommenden 20Jahren sollen die Kliniken vonMarseille auf den neuesten medizinischenStand gebracht werden.

 

Gleichzeitig soll eine Zusammenlegung der bisherigen fünf Marseiller Kliniken an drei Standorten unter den Bezeichnungen Nord, Süd und Zentrum erreicht werden. Die AP-HM verfügt derzeit über einen Jahresetat von 850 Millionen Euro und beschäftigt 16.000 Ärzte und Pflegekräfte.

 

Paris will Krankenhaus- Akkreditierung durch Anaes deutlich beschleunigen Die Prozedur der Evaluierung derKrankenhäuser durch die Agencenationale d`accreditation et d`evaluationen santé (Anaes) muß deutlichbeschleunigt werden. Mit diesemAppel forderte der französischeGesundheitsminister Jean-FrancoisMattei Anfang Februar den neuenAnaes-Generaldirektor Alain Coulombauf, für ein effektiveres undschnelleres Verfahren zur Qualitäts-Akkreditierung der französischenGesundheitseinrichtungen Sorge zutragen. Im Rahmen der Reform dersozialen Sicherungssysteme aus demJahre 1995 war die Anaes mit derexternen Begutachtung der Qualitätder französischen Gesundheitseinrichtungenbeauftragt worden.

 

In einem Schreiben des Ministeriums an Coulomb wird eine jährliche Überprüfung von 1.000 bis 1.2000 zugelassener Krankenhäuser pro Jahr als Richtschnur erachtet.

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