Eine Unterernährung kommt bei stationär aufgenommenen Patienten häufig vor, wird jedoch fast ebenso häufig nicht wahrgenommen. Der Ernährungsstatus der Patienten verschlechtert sich während des Aufenthalts zunehmend. Die Folgen für mangelernährte Patienten sind höhere Infektionsrisiken, Komplikationen und eine verlängerte Aufenthaltsdauer. Dies wiederum bedeutet höhere Kosten für die Krankenhäuser selbst.


Das Überprüfen des Ernährungszustands im Sinne eines Screenings kann die Outcomes vom Patienten und die Kosteneffektivität verbessern. Obwohl der Vorgang also viele Vorteile bietet, gibt es verschiedene Hindernisse, die sich der Implementierung eines Screenings in den Weg stellen. Dazu zählen ein Mangel an evidenzbasierten Daten, an Information und Ressourcen, an Arbeitskräften und auch ein Mangel an finanzieller Unterstützung. Die belgische Erfahrung war hingegen positiv: der nationale ‚Nutrition Health Plan' bestimmte in jedem Krankenhaus einen verantwortlichen Ernährungsbeauftragten und ein multidisziplinäres ‚Nutrition Support Team' (NST). Zudem wurde eine Strategie definiert, mit der ernährungsbezogene Daten zwischen Krankenhäusern, Pflegeheimen und zu Hause betreuten Menschen in Form einer individualisierten Ernährungstabelle ausgetauscht werden konnten.