HealthManagement, Volume 10, Issue 1 /2008

Unsere Vereinigung hat ein erstes Fortbildungs- und Informationsseminar am 16. November 2007 anlässlich der Medica 2007 in Düsseldorf abgehalten. Das Thema war sorgfältig ausgewählt, auf Aktualität ausgerichtet und paneuropäisch besetzt: Qualitätsbemessungssysteme in Krankenhäusern in Europa. Der Haupttitel war ergänzt anhand einer Frage, die zu Diskussion anregen sollte: « Auf dem Weg zu einem freiwilligen europäischen Akkreditierungsmodell ? »


Daneben war die Akkreditierung auch Titelthema unserer letzten Journal- Ausgabe, nicht zuletzt um es unseren Lesern zu ermöglichen, informiert auf diese Frage antworten zu können.


Das intensive Seminar war sehr instruktiv und von mehr als 60 Teilnehmern besucht, die nicht nur den Vortragsrednern aufmerksam zuhörten, sondern auch aktiv am runden Tisch teilnahmen, der im Nachmittag statt fand.


Der Präsident des wissenschaftlichen Beirats Asger Hansen eröffnete den Seminartag, dessen Programm und Sprecher vom Beirat sorgfältig vorbereitet und ausgewählt waren.


Asger Hansen unterstrich die Notwendigkeit eines gemeinsamen Akkreditierungssystems für Krankenhäuser in Europa. Diese Position hatte die EVKD auch in ihrer Stellungnahme zur EU-Konsultation im Bereich grenzüberschreitende Gesundheitsdienstleistungen betont. Ein europäisches Akkreditierungssystem würde zu einer Strukturierung der grenzüberschreitenden Leistungen beitragen, die in der europäischen Krankenhauslandschaft stetig wachsen.
Der erste Sprecher, Dr. Charles Shaw, war dementsprechend auch ein Experte im Bereich des europäischen Akkreditierungswesens. Er stellte einen Überblick zu den verschiedenen Programmen zur Qualitätsbemessung in Europa dar und zeigte die verschiedenen Rollen auf, die internationale Organisationen spielen (WHO, Europarat…etc). Auch sprach er über die verschiedenen Gründe, die verschiedene Parteieln zur Nutzung eines Qualitätsbemessungssystems bewegen können: der Patient möchte europäische Krankenhäuser auf einer gemeinsamen Basis untereinander vergleichen können, den Angehörigen der Gesundheitsberufe ist daran gelegen, eine Harmonisierung der Dienste und damit auch der Anerkennung ihrer Ausbildung herbeizuführen, und Versicherer sowie Regierungsinstanzen haben ein Interesse an einer Vergleichbarkeit der Leistungen.


Dr. Shaw befürwortete sehr enthusiastisch die Initiative einer Organisation wie der EVKD zur Entwicklung eines europäischen Akkreditierungssystems. Diese Initiative respektiere das Subsidiaritätsprinzip und hätte sicherlich mehr Chancen als eine Verhandlung auf Regierungsebene.


Professor Vleugels illustrierte diesen Weg, in dem er ein Projekt großer Bedeutung in belgischen Krankenhäusern erläuterte, indem es ebenfalls um ein zukünftiges Akkreditierungssystem geht.


Dr. Andrzej Rys, Direktor in der Generaldirektion Öffentliche Gesundheit der Europäischen Kommission hatte während des Seminartages eine Doppelrolle: sich die Meinungen unserer Mitglieder als technische Experten zur Situation der Krankenhäuser in Europa anzuhören und die Aktivitäten der Kommission in Sachen Öffentliche Gesundheit vorzustellen. Auch wenn die Rolle der Europäischen Kommission in diesem Bereich eine gewisse Limitierung aufweist, da der Bereich der Organisation der Gesundheitsversorgung weiterhin im Zuständigkeitsbereich der Mitgliedsstaate liegt, möchte die Kommission einen juristischen Rahmen vor allem für grenzüberschreitenden Leistungen schaffen und verschiedene neue Projekte im Bereich Öffentliche Gesundheit finanzieren. Mehr über die neueste Initiative im grenzüberschreitenden Versorgungsverkehr lesen Sie in unserem Interview mit Dr. Rys auf S.11.


Den Nachmittag füllten Vorträge, die Projekte zur Qualitätsbemessung und gemachte Erfahrungen hierzu im Krankenhaus in den Niederlanden, Dänemark und Deutschland skizzierten. Es folgte ein intensiver Gedankenaustausch zwischen den Vortragsrednern und den Seminarbesuchern. Ohne Zweifel waren die Gäste hiernach um zahlreiche Informationen bereichert. Auch zu verzeichnen war, dass während des Seminar die Verteilung des Golden Helix Awards 2007 unter Federführung des


Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands und den zwei Sponsoren statt gefunden hat. Der Preis zeichnet Projekte im Bereich Qualitätsentwicklung aus, auszuzeichnenden Projekte sollten innovativ und patientenorientiert sein und die Qualitätsverbesserungen mit Daten und Fakten belegen können. Dieser 15. Preis ging an die Steiermärkischen Krankenanstalten für das die gesamte Steiermark umfassende Projekt “Das steirische Herz - Qualitätsentwicklung bei der Betreuung von Patientinnen mit akutem Koronarsyndrom ”. (CH)

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