HealthManagement, Volume 9, Issue 4 /2007

Willy Heuschen

EVKD Generalsekretär

Chefredakteur

Qualitätsmessung in Krankenhäusern in Europa - Auf Dem Weg Zu Einem Europäischen Akkreditierungssystem?

Anlässlich der diesjährigenordentlichen EVKDMitgliederversammlungaufder Medica am 16. November 2007in Düsseldorf veranstaltet die EVKDein Seminar zum Thema Qualitätsmessung,schwerpunktmäßig derAkkreditierung, einem externenEvaluierungsverfahren als möglichesInstrument der Qualitätsmessung.Das Seminar wurde durch den wissenschaftlichenBeirat unsererVereinigung vorbereitet. Es soll unseinen Überblick verschaffen über diebestehenden Systeme der Qualitätsmessungin verschiedenen europäischenLändern und über die dortgesammelten Erfahrungen.

 

Diese sind uns wichtig. Wir stellen fest, dass einige Systeme mehrmals nachgebessert wurden, andere wegen auftretender Mängel oder zu komplizierter Handhabung abgesetzt wurden. Aus dieser Bestandsaufnahme hoffen wir dann ein europäisches Akkreditierungsmodell zu entwerfen, das einige unserer Nationalverbände ihren Staaten zur Übernahme empfehlen könnten. Da im Gefüge der Europäischen Uniondie alleinige Zuständigkeit für die Organisation von Gesundheitsleistungen grundsätzlich bei den Nationalstaaten liegt, ist dies wohl derzeit die einzige Möglichkeit, länderübergreifend in dieser Frage aktiv zu werden. Die EVKD appelliert jedoch an die EU, für die Entwicklung unterstützend tätig zu werden, insbesondere im Hinblick auf die in Kürze kommenden Vorschläge der EU-Kommission in diesem Bereich.

 

In Schlussfolgerungen eines Workshops organisiert von Beratern der EU-Kommission zur Beurteilung des Fortschreitens der Entwicklungen im Binnenmarkt, wird bereits eindeutig gesagt, dass die Qualitätsmessung und die hiervon abzuleitenden Vergleiche und Leistungsverbesserungen als sehr wichtig eingestuft werden müssen. Weiterhin heißt es, „der Definition, Messung und Auswertung der Qualität muss höchste Priorität zukommen.

 

“Die von der EVKD initiierte Initiative bietet viele Vorteile. Krankenhäuser sind europaweit einem Wandel unterworfen. Ein gesteigerter Qualitätsanspruch der Patienten bis hin zur rechtlichen Einforderung, ein höherer Finanzbedarf der Krankenhäuser bei gleich-zeitig stagnierender, wenn nicht rückläufiger Zuwendung öffentlicher Mittel, Veränderungen des Berufverständnisses vieler Mitarbeiter im Gesundheitswesen und ein steigender Wettbewerb zwischen den Anbietern der gesundheitlichen Versorgung sind einige Merkmale dieses Wandels, die uns herausfordern. Erfahrungen und der Vergleich der Leistungsindikatoren zwischen Krankenhäusern bieten sich als Mittel an, um mögliche Behandlungsmisserfolge durch eine Ursachenforschung in der Fehlsteuerung zu vermeiden. Auch wenn manche dieser Fehlleistungen nicht unbedingt auf Versagen der bezogenen Berufsgruppen zurückzuführen sind, sondern durch landeseigene Vorgaben gesteuert werden. So berichtet der niederländische Volkskrant über die Studie eines renommierten Studienbüros, wonach sich die in den Niederlanden durchgeführte Fusion von Krankenhäusern als kontraproduktiv erweise. Die von den größeren Betriebseinheiten erwartete Kosteneinsparung und effizientere Planung seien ausgeblieben, hingegen hätten sich mehr Bürokratie und eine größere Anzahl an Führungspersonal eingestellt. Dadurch sei der Abstand zwischen Patient und Arzt gewachsen, sodas deutliche Qualitätsverluste verzeichnet würden. Dieses Beispiel zeigt, dass es sich lohnt von den Erfahrungen anderer und vor allem von anderen nationalen Voraussetzungen zu lernen.

 

Angesichts der Wichtigkeit dieses Themas würden wir uns freuen, viele Kollegen in Düsseldorf zu begrüßen und mit uns diesen wichtigen Baustein für eine Qualitätsverbesserung der Dienstleistungen unserer Krankenhäuser europaweit zu formen.

 

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