HealthManagement, Volume 13, Issue 4/2011

Personalentwicklung- Eine Wichtige Aufgabe Des Krankenhausmangements

Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern in den Gesundheitsberufen wird auch in vielen Ländern Europas immer spürbarer. Neben vielen anderen Maßnahmen kann das Personalmanagement, und hier vor allem eine zielgerichtete Personalentwicklung, einen wesentlichen Beitrag leisten, um qualifizierte Mitarbeiter heranzubilden, dauerhaft zu motivieren und ihren Fähigkeiten entsprechend einzusetzen.

 

Am Beispiel des Wiener Krankenanstaltenverbundes werden der Aufbau und die Durchführung von Maßnahmen der Personalentwicklung dargestellt. Von grundsätzlichen Festlegungen im Leitbild ausgehend werden Grundausbildungen, Ausbildungen von Führungskräften, sowie Programme für alle Mitarbeitergruppen angeboten. Besonders wichtig hierbei ist, dass die zu erreichende Ziele und deren tatsächliche Erreichung durch vor- und nachher geführte Mitarbeiterorientierungsgespräche festgelegt bzw. überprüft werden.

 

Personalentwicklung – strukturiert aufgebaut und zielstrebig durchgeführt – rechnet sich sowohl für das Krankenhaus und für die Mitarbeiter, vor allem aber auch für die Patienten. Sie ist daher eine ganz wesentliche Aufgabe des Krankenhausmanagements!

 

Neue Herausforderungen für Beratungsdienste im Akut-Krankenhausbereich Aufgrund Von Rezession Und Regulierungen

Beratungen am Arbeitsplatz wirken sich positiv auf Arbeitnehmer aus. Diese Tatsache wird schon seit langem von Managern im Akut-Krankenhausbereich anerkannt. Neue Forschungsergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass die Implementierung eines weiter gefassten Ansatzes durch Berater in schwierigen Zeiten einen zusätzlichen Vorteil erbringen kann. Das Beaumont Hospital in Dublin, Irland, weist die für ein größeres Krankenhaus typischen internen Dynamiken auf, einschließlich des harten Kampfes um Ressourcen zwischen den verschiedenen Fachrichtungen und Abteilungen. Eine Studie hat gezeigt, dass die einzigartige Kombination aus neuen budgetären Herausforderungen aufgrund der wirtschaftlichen Rezession einerseits und Forderungen einer immer stärkeren Regulierung andrerseits die normalen Belastungen zusätzlich verschärft. Ein Hauptziel der Studie war die Identifizierung von Möglichkeiten, wie sich die Beratungsstelle für Mitarbeiter (Staff Counselling Service, SCS) am Beaumont Hospital weiterentwickeln könnte, um diesen neuen Herausforderungen zu entsprechen. Die Teilnehmer gaben an, dass das SCS bei der Unterstützung von Änderungsbestrebungen des Managements eine größere Rolle spielen könnte. Auch sollte das SCS dem Management mehr Raum für zur Selbstanalyse bieten. Als weiterer positiver Wert des SCS wurde die direkte Berichterstattung an die Krankenhausleitung angegeben, ebenso wie das Potential des SCS, Initiativen zur Veränderungen zu unterstützen, systemische Probleme anzusprechen und eine direkte Verbindung zur Krankenhausleitung aufzuweisen.

 

Die finanziellen Belastungen Aufgrund Von Stellvertretern: Eine Regionale Krankenhaus-Perspektive

Krankenhäuser in Irland sind zunehmend gezwungen, Stellvertreter- Ärzte (Locum-Ärzte) zu organisieren, höhere Kosten sind die Folge. Die Situation wird sich in der unmittelbaren Zukunft eher nicht ändern. Die vorliegende Studie untersucht die grundlegenden finanziellen Belastungen für Krankenhäuser. Die Kosten für Krankenhäuser für die Anstellung von Locum- Ärzten hat sich in Irland im letzten Jahrzehnt verdoppelt, wobei Locum-Ärzte mittlerweile fünf Prozent der Gesamtzahl der Belegschaft darstellen.

 

Ergebnisse der Studie zeigen die höheren Kosten für die Anstellung von Locum-Ärzten auf und weisen zudem darauf hin, dass diese Locum-Ärzte nach Steuerabzügen mehr Geld erhalten, aufgrund bestimmter Anreize, die geschaffen wurden, um diese Option attraktiver zu gestalten. Andere Kostenaspekte sind etwa der erhöhte administrative Aufwand aufgrund der Organisation – diese Kosten sind bislang nicht kalkuliert worden.

 

Es ist klar, dass Krankenhausärzte in Ausbildung ihre potentiellen Einkünfte durch Arbeiten als Locum-Arzt stark verbessern können. In der derzeitigen wirtschaftlichen Lage wird das Arbeiten als Locum-Arzt wahrscheinlich noch mehr Ärzte anziehen, die kurzfristig aus dem derzeitigen System der Ausbildung und Entlohnung aussteigen möchten, bevor sie in Irland oder im Ausland wieder ihre Ausbildung aufnehmen.

 

Gesundheitsfördernde Krankenhäuser – Health Promoting Hospitals (HPH)

Innerhalb eines Krankenhauses erwarten sich die verschiedenen Interessensgruppen unterschiedliche Vorteile von der Integrierung der Gesundheitsförderung in die tägliche Routine des Betriebes.

 

Patienten profitieren von Programmen zur Gesundheitsförderung: Der Allgemeinzustand verbessert sich, ebenso die Lebensqualität und die Zufriedenheit mit Behandlung und Betreuung. Dies führt in weiterer Folge zu verbesserter Effektivität, Wirksamkeit und Ansehen der Krankenhausdienste.

 

Das Personal profitiert von Arbeitsplätzen mit weniger Stress und Belastungen und einem verbesserten Ausgleich zwischen Aufwand und Belohnung. Dies ist umso wichtiger, als ein alterndes Krankenhauspersonal zeitnahe Maßnahmen erfordert, um die Arbeitsfähigkeit der Angestellten zu erhalten.

 

Für die Allgemeinheit können Erfordernisse der Bevölkerung im Gesundheitsbereich besser durch HPH erfüllt werden, die dies als Teil ihres Auftrags sehen und sich auch bei Aktivitäten in der jeweiligen Gemeinde aktiv beteiligen. Für das Krankenhausmanagement stellen HPH daher eine mögliche Antwort dar auf die steigenden und sich konstant verändernden Erwartungen von Patienten und Angehörigen, Angestellten, Gemeinden, der Gesundheitspolitik, des Gesundheitswesens und der Öffentlichkeit in einem Gesundheitsmarkt, der zunehmend von Wettbewerb geprägt ist.

 

“Grüne” Krankenhäuser: Okologischer Trend Oder Nachhaltiges Konzept Für Die Zukunft?

Es ist heutzutage möglich, Gebäude des Gesundheitsbereichs gleichzeitig ökonomisch und nachhaltig zu bauen. Bei Einstufung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden: Gesundheitsschutz der Endverbraucher des Gebäudes, Verbesserung der Produktivität der Angestellten, Abfallverminderung, Umweltverschmutzung und Gebrauch von Ressourcen.

 

Nachhaltige Gesundheits-Gebäude zeichnen sich durch ihre zukunftsorientierte Planung aus, sie sind für bestimmte Anforderungen maßgeschneidert und ziehen auch die Bedürfnisse nachfolgender Generationen in Betracht. Flexible Strukturen ermöglichen ein effizientes, nachfrageorientiertes Management, womit die Arbeitsprozesse flüssiger ablaufen können. Mitarbeiter genießen ein besseres Arbeitsumfeld und die Patienten ein komfortableres Umfeld für ihre Erholung und Rekonvaleszenz. Intelligente Licht- und Ventilierungsabläufe, die Verminderungen umweltbedingter Belastungen, eine barrierefreie Mobilität und die Verbindung zur Natur sind nur einige der dazu beitragenden Faktoren.

 

Das Patientenzimmer: Raum Für Verbesserung

Eine steigende Anzahl von Krankenhäusern wird überwiegend mit Einzelzimmern anstelle von Mehrpatienten-Zimmern ausgestattet. Es ist jedoch unklar, in welchem Ausmaß diese Entscheidungen auf wissenschaftlichen, Evidenz-basierten Ergebnissen beruhen, oder ob sie eher auf politischen, wirtschaftlichen, organisatorischen oder kulturellen Bedürfnissen aufbauen. Aufgrund der verfügbaren Evidenz-basierten Daten sind die am stärksten in die derzeitige Diskussion eingebauten Themen die folgenden: Privatsphäre, Würde des Patienten, Patientenzufriedenheit, Kommunikation, Geräuschbelastung, Schlafqualität, Licht und Luft, Behandlung und Betreuung, nosokomiale Infektionen, Patientensicherheit, „Gesundungsrate" der Patienten und stationäre Aufnahme.

 

Während es für beide Zimmertypen Vor- und Nachteile gibt, empfiehlt die Studie, Patientenabteilungen großteils mit Einzelzimmern auszustatten, jedoch auch einige Mehrbettzimmer zur Verfügung zu stellen, so dass die Abteilung auf die Wünsche oder Bedürfnisse von Patienten eingehen kann, die mehr sozialen Kontakt brauchen oder dies wünschen. Es liegen derzeit nur wenig Forschungsdaten vor bezüglich der Beziehung zwischen Zimmertyp und Rehabilitierungsrate individueller Patientengruppen, doch wird auf diesem Bereich mehr und mehr geforscht, in dem Maße, in dem sich Krankenhäuser vermehrt den Bedürfnissen der Patienten anpassen.

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