HealthManagement, Volume 12, Issue 1 /2010

Neuorientierung Der EVKD

Das Jahr 2010 wird ein bedeutsames für die EVKD. Zunächst steht der 23. Kongress der EVKD mit dem Thema ‚Wegekarte zur Qualität' in Zürich an. Somit führen wir unsere Arbeit zu diesem Thema fort. Beim EVKD Seminar in Düsseldorf im Jahr 2007 hatten wir es ja zu einem Schwerpunkte unserer Arbeit gemacht. Es war der Start zur Erarbeitung von europäischen Qualitätsstandards für Krankenhäuser. Der nächste Kongress ist ein wichtiger Beitrag hierzu. Mit unserer Teilnahme an einer Arbeitsgruppe mit anderen europäischen Schwesterorganisationen setzen wir diese Arbeit fort.


Mit den anstehenden Neuwahlen beim Kongress 2010 endet auch die Mandatszeit des jetzigen Präsidiums und des Vorstandes. Es ist also Zeit, Bilanz zu ziehen und die Perspektiven der nächsten vierjährigen Mandatszeit aufzuzeigen. Bei der Bilanz gilt es die 3 Schwerpunktthemen zu nennen. Neben dem schon genannten Thema der Qualität widmeten wir uns der Problematik der Führung eines Krankenhauses oder wie es in der Fachsprache heißt, der ‚corporate governance'. Nach der erfolgten Umfrage und der wegzeigenden theoretischen Bearbeitung durch Prof. K. Eeklo (KULLeuven- Belgien) steht diese Problematik weiter auf der Agenda unseres Wissenschaftlichen Beirates.


Beim letzten EVKD-Seminar voriges Jahr in Düsseldorf erklärten die ausgesuchten Referenten ( siehe auch Berichterstattung in dieser Ausgabe ) die verschiedenen Aspekte und Standpunkte bezüglich der sich vortuenden Privatisierung von Krankenhäusern. Nicht von ungefähr hatten wir dieses Thema ausgesucht. Zunächst galt es den Begriff ‚Privatisierung' zu entmystifizieren. Dazu dokumentierte Prof. Maarse die vielfältigen und unterschiedlichen Inhalte und Formen, die dieser Begriff abdeckt. Diese wurden auch in den Erfahrungsberichten der anderen Redner deutlich. Auch wurden die Risiken beleuchtet, die ausschließlich auf gewinnbringende Leistungen ausgerichtete Krankenhausbetriebe in der gesundheitlichen Versorgung der Patienten, besonders der sozial schwachen und beim flächendeckenden Leistungsangebot nach sich ziehen könnte. Folgt man der ‚corporate governance', müsste eine solche gewinnorientierte Strategie im Leitbild des Krankenhauses festgehalten sein.


Denn wie in anderen Unternehmen sollten Strategien und die davon abgeleitete Geschäftsführung sich am Leitbild und an den Werten des Krankenhauses inspirieren.


Neben dem Aufsichtsrat, der das Leitbild bestimmt, den Geschäftsrahmen und die Mittel absteckt, obliegt es dem Krankenhausmanager und seinem Team die tägliche Geschäftsführung wahrzunehmen. Dabei spielt der Krankenhausdirektor eine besonders gewichtige Rolle. Angesichts des raschen Wandels sowohl von der Erwartungshaltung der Patienten als auch von dem immer mehr abnehmenden Finanzmittel stehen der Direktor und sein Führungsteam vor Entscheidungen, die auch sozialethische Aspekte tangieren. Eine Auswahl von ausschließlich gewinnbringenden medizinischen Leistungen könnte eine solche Entscheidung sein. Diese zeigt, wie auch in vielen anderen Sach- und Personenfragen welcher Balanceakt der Krankenhausmanager zu vollziehen hat. Die Aufgabenstellung des Krankenhausdirektors hat sich schon geändert du ist im stetigen Wandel begriffen.


Diese Überlegung führt uns zum Aktionsprogramm der EVKD in den nächsten 4 Jahren. Bei der Mitgliederversammlung erklärte unser Präsident, Paul Castel die Vorstandsentscheidung eine Reflexionsgruppe einzusetzen. Sie soll Vorschläge erarbeiten, wie die Zielsetzung der EVKD entsprechend des Wandels und der neuen Bedürfnisse umzusetzen ist, die sich den Krankenhäusern und speziell deren Führungskräfte stellen. Dazu gibt es bereits im Vorfeld der Einsetzung dieser Reflexionsgruppe wichtige Ansätze. Einer ist die Ausrichtung der EVKD als Berufsverband, der sein Angebot an den Erwartungen der Mitglieder hinsichtlich der Information, des Wissenstandes und des Erfahrungsaustausches zu orientieren hat.


Eine erfolgreiche Umorientierung erfolgt am besten von unten nach oben, von den Mitgliedern der Nationalverbände hin zu den Führungsgremien. Das Augenmerk müsste sich dabei besonders auf die jungen und zukünftigen Kollegen richten. Sie müssen für die jetzigen und künftigen beruflichen Herausforderungen das Rüstzeug erhalten, damit unsere Krankenhäuser auch Morgen noch die optimale Behandlung der Patienten anbieten können. Dazu wird die Reflexionsgruppe Vorschläge erarbeiten. Nach Abstimmung mit den Nationalverbänden werden diese Inhalte als Schwerpunkt in unser Arbeitsprogramms einfließen. Dazu sind jetzt schon Anregungen und Vorschläge willkommen. 

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